Charlotte Steppes hat sich in wenigen Jahren einen ausgezeichneten Ruf als vielseitige Pianistin erworben, die konsequent eigene künstlerische Wege beschreitet. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie mit 5 Jahren an der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ bei Heidrun Schenker. Mit ihrem jetzigen Lehrer und Mentor Josef Christof arbeitet sie seit 2012 zusammen und steht derzeit vor ihrem Bachelor-Abschluss an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Im Oktober 2024 gibt die 24jährige beim Abschluss der Mendelssohn-Festtage ihr Debüt als Solistin beim Gewandhausorchester in Mendelssohns Konzert für Violine und Klavier (Violine: Frank-Michael Erben) unter der Leitung von Marek Janowski.
Bereits vor ihrem Studium spielte die junge Pianistin mit Musikern und Musikerinnen des Gewandhausorchesters Kammermusik. Im Mai 2024 musizierte sie mit Anne-Sophie Mutter in Lutoslawskis „Partita“ für Violine und Orchester, die mehrere Duo-Intermezzi für Violine und Klavier enthält.
Sie war zwei Jahre (2021 bis 2023) Mitglied der Orchesterakademie des Gewandhausorchesters Leipzig. Dort spielte sie sowohl in der Oper Leipzig als auch im „Großen Concert“ als Orchesterpianistin mit bedeutenden Dirigenten wie Andris Nelsons, Cristian Măcelaru, Alan Gilbert, Franz-Welser Möst u.a. exponierte Partien wie Strawinskys „Petruschka“, Bartóks „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta“ und „Der wunderbare Mandarin“.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie seit mehreren Jahren mit dem MDR-Sinfonieorchester. Im März 2024 spielte sie unter der Leitung des Chefdirigenten Dennis Russel Davies im live übertragenen Festkonzert zum Jubiläum „100 Jahre Rundfunkorchester“ das Soloklavier in der 4. Sinfonie von Charles Ives. In gleicher Besetzung folgte am 25. Mai in Suhl das Klavierkonzert von Edvard Grieg. Die junge Pianistin spielte, mit herausragenden Kritiken bedacht, Maurice Ravels Klavierkonzert G-Dur bei der Philharmonie Altenburg-Gera, Clara Schumanns Klavierkonzert (auf einem Blüthnerflügel von 1857) bei der Merseburger Hofmusik, das Soloklavier in Rossinis Petite messe solennelle mit dem Gewandhaus-Chor (auf einem historischen Pleyelflügel von 1848) und das Piano Concerto von Hwiman Ryu für eine Videoproduktion mit der Staatskapelle Weimar. Mit dem MDR-Sinfonieorchester führte sie seit 2020 mehrfach Mozarts Klavierkonzert C-Dur KV 467 auf.
Als gefragte Kammermusikerin und Liedbegleiterin musizierte sie mit namhaften Musiker:innen wie Sergey Ostrowsky, Benedikt Kristjánsson, Tobias Berndt, Klaus Mertens, Britta Schwarz, Norbert Anger, Sibylle Mahni, Michael Schönheit und Sebastian Heindl u.a. beim Kammermusikfestival „con spirito“, bei den Merseburger Orgeltagen und dem Orgelfestival zu Pfingsten „Frankreich“ im Gewandhaus. Seit 2023 ist sie feste Kammermusikpartnerin des 1. Konzertmeisters des Gewandhausorchesters Frank-Michael Erben.
Die Programme ihrer Solorezitale zeigen, dass Charlotte Steppes beim Aufbau ihres Repertoires gern eigene Wege geht. So finden von Kennern geschätzte, aber nur selten zu hörende Meisterwerke wie die monumentalen Klaviersonaten von Julius Reubke und Felix Draeseke oder die 1. Klaviersonate von Hanns Eisler in Charlotte Steppes eine engagierte Fürsprecherin. Ihr Klavierrezital mit der Sonate von Draeseke beim Musikfest Erzgebirge 2022 führte schließlich zur Einladung zum diesjährigen Musikfest Stuttgart. Zuletzt begeisterte sie das Publikum bei den Leipziger Chopintagen mit den 24 Preludes op. 28 des polnischen Komponisten und den wenig bekannten Variationen auf ein Thema von Chopin op. 22 von Rachmaninow.
Auch für neue und neueste Musik interessiert sich die Interpretin, war bereits an zahlreichen Uraufführungen beteiligt und konzertierte in der Gewandhausreihe „musica nova“.